Die letzten Beiträge:

Lustvolle Beliebigkeit vor der Apokalypse

Anmerkungen zur Sonderausstellung „1913: Bilder vor der Apokalypse“ im Franz Marc Museum, Kochel (13. Oktober 2013 bis 19. Januar 2014)

In ihrer Konzeption ist die Ausstellung in Kochel angelehnt an Florian Illies Bestseller 1913 – Der Sommer des Jahrhunderts (S. Fischer), in dem in lose-anekdotischer Folge Monat für Monat zentrale Ereignisse aus Politik, Gesellschaft und Geschichte, aber auch eines blühenden literarisch-künstlerischen Schaffens im Jahr vor Ausbruch des ersten Weltkriegs aneinandergereiht werden.



‚Wer hat Angst vorm gelben Mann?‘ – Chronik eines schleichenden Ausverkaufs im Bordelais

Im Sommer 2012 versetzte ein chinesischer Investor eine ganze Region in helle Aufregung: Eines der renommiertesten Weingüter des Burgund, Château Gevrey-Chambertin, wurde für 8 Millionen Euro an den Tycoon der Glückspielindustrie aus dem Land der Mitte verkauft. Was im Burgund noch ein Einzelfall ist, ist im Bordelais schon gang und gäbe. Droht dem großen französischen Kulturerbe der Ausverkauf?



Sogar Picasso hat getwittert!

„Pablo und Sabartès schrieben einander fast täglich, um sich wertlose und uninteressante Informationen mitzuteilen, aber sie taten das in der denkbar kunstvollsten, dunkelsten, hintergründigsten Weise.“

(Francoise Gilot, Leben mit Picasso, 1964)


Musée Picasso

Musée Picasso d’Antibes, 2012



Schaf im Wolfspelz

Am 13. August ist Slutwalk in Deutschland.

Wenn die Aufmachung für viele Frauen derart wichtig ist, so weil sie
ihnen illusorisch sowohl die Welt als auch ihr eigenes Ich liefert.
(Simone de Beauvoir)



Auf den Spuren der Gräfin

„Ich muss an die letzte Konfirmation in der kleinen Dorfkirche in Quittainen denken. Da standen acht Mädchen in weißen Kleidern und sechs Jungen im ersten blauen Anzug. Ich sah sie nur durch einen Schleier, denn mir wurde plötzlich ganz klar, daß keiner dieser Jungen – wie doch alle ihre Väter – noch einmal vor diesem Altar stehen würden und dass es das Los der meisten dieser kleinen Mädchen sein werde, allein zu bleiben. […] Und draußen vor der Kirche lagen Soldaten in der Sonne und warteten. Warteten, bis sie schließlich am 21. Juni zum Marsch gegen Rußland antreten. Seither nimmt man eigentlich immerfort Abschied, nicht nur von Menschen – von allem, was man liebt: den Wegen, die wir oft geritten sind, den Bäumen, unter denen wir als Kinder spielten, der Landschaft mit ihren Farben, Gerüchen, Erinnerungen.“



Dem Zauberer aufs Dach gestiegen

Vor fünf Jahren wurde das neue Thomas-Mann-Haus im Münchner Herzogpark eingeweiht. Ein Nachruf.

Foto: Das neue Thomas-Mann-Haus, aufgenommen im Mai 2011



Jonathan Franzen über Privatsphäre und öffentliche Sphäre

„Die vernetzte Welt eine Bedrohung der Privatsphäre? Sie ist das hässliche Schaustück einer auftrumpfenden Privatspäre.“ (J. Franzen)

Google Street View, der großangelegte Datenklau bei Sony, das Sammeln der iPhone-Bewegungsdaten durch Apple – kaum vergeht eine Woche ohne einen neuen Datenskandal, begleitet von einer öffentlichen Debatte um Privatsphäre und Datenschutz. Spätestens seitdem hierzulande die „datenschutzkritische Spackeria“ mit ihren provokanten Post-Privacy-Thesen auf der netzpolitischen Bühne aufgetaucht ist, ist eine neue Diskussion um das Spannungsfeld zwischen Privatspäre und Öffentlichkeit entbrannt.



Kleine Hommage an St-Paul

Idee und Bildbearbeitung: Manuela Maurer
Fotos: Martina Maierhofer
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Vom Umgang mit ‚Rechtsschändern‘

In der Debatte um die Tötung von Terroristenführer Osama bin Laden und inwieweit diese mit einer christlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sei, wird immer wieder auf den Widerstand gegen das Naziregime und das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 verwiesen. Tenor: Man habe es sich damals nicht leicht gemacht, aber schlussendlich die Ermordung für notwendig und legitim erachtet. Deshalb ist die Tötung bin Ladens erst recht legitim.